PIA (Psychiatrische Institutsambulanz)

Seit März 2018 kooperiert das Seniorenzentrum Clarissenhof mit der Psychiatrischen Institutsambulanz der Uniklinik Ulm.
Gedanke der Zusammenarbeit ist, die psychisch erkrankten Bewohnerinnen und Bewohner im Seniorenzentrum Clarissenhof regelmäßig durch einen Arzt vor Ort zu betreuen.

PIA (Psychiatrische Institutsambulanz)

Seit März 2018 kooperiert das Seniorenzentrum Clarissenhof mit der Psychiatrischen Institutsambulanz der Uniklinik Ulm.
Gedanke der Zusammenarbeit ist, die psychisch erkrankten Bewohnerinnen und Bewohner im Seniorenzentrum Clarissenhof regelmäßig durch einen Arzt vor Ort zu betreuen. In regelmäßigen Abständen von fünf bis acht Wochen untersuchen Ärzte der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm die Patienten direkt im Seniorenzentrum.

Prof. Dr. Maximilian Gahr ist Leiter der Ambulanzen und der Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie III am Universitätsklinikum Ulm.


Welche psychischen Probleme häufen sich gerade im Alter?

Zunächst ist die Frage, was mit „Alter“ gemeint ist. In der wissenschaftlichen Literatur wird von altersassoziierten psychischen Störungen meist ab einem Alter über 60 oder 65 Lebensjahre gesprochen. Ab diesem Alter sind insbesondere dementielle Syndrome und depressive Störungen relevant. Aber im Prinzip können alle psychischen Störungen,  z. B.  auch Angsterkrankungen oder psychotische Störungen, erstmalig im Alter auftreten, wenngleich diese sich eher im frühen Erwachsenenalter erstmanifestieren.


Gibt es im Alter häufiger ein Suchtverhalten?

Suchterkrankungen treten auch im fortgeschrittenen Lebensalter auf, wobei sich die meisten Suchterkrankungen – heute spricht man eher von Substanzgebrauchsstörungen oder Abhängigkeit – das erste Mal im frühen oder mittleren Erwachsenenalter manifestieren.


Welche ersten Anzeichen liegen bei einer Altersdepression vor?

Die Depression im Alter unterscheidet sich klinisch, also in Bezug auf die Symptome, eigentlich nicht von einer Depression im jüngeren Lebensalter. Es gibt auch keine separaten diagnostischen Kriterien für eine „Altersdepression“. Dennoch ist die Diagnose oder Erkennung gelegentlich erschwert, da im Alter häufig viele Erkrankungen vorhanden sind und dies zu einer umfangreichen und vielleicht nicht eindeutigen klinischen Symptomatik beiträgt. Bei Depressionen gibt es im Allgemeinen keine typischen ersten Anzeichen: manche Patienten berichten über einen Beginn mit Schlafstörungen oder vermehrtem Grübeln, andere wiederum beschreiben eine ausgeprägte Hoffnungslosigkeit oder Energieverlust. Es können aber auch vermehrte Klagen über körperliche Beschwerden sein, die mit dem Beginn einer depressiven Störung einhergehen.


Von welchen Krankheitsbildern waren Sie beim ersten Besuch im Clarissenhof überrascht?

Eigentlich von keinem. Etwas erstaunt hat mich der ausgeprägte Schweregrad einiger dementieller Syndrome und dem damit einhergehenden erheblichen pflegerischen Aufwand.


Wie empfinden Sie die Zusammenarbeit mit unserer Einrichtung?

Meine Mitarbeiter und ich erleben die Zusammenarbeit mit dem Clarissenhof als sehr positiv. Das Personal, mit dem wir bei den Visiten sprechen und auch danach telefonisch mansche Aspekte nachbesprechen oder verändern, ist stets sehr freundlich und entgegenkommend. Insgesamt ist unsere Arbeit im Clarissenhof eine Bereicherung für unsere ambulante psychiatrische Tätigkeit.

 

Das Interview führte Katharina Maier.

 

 

 

 

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